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ToggleWarum muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden?
Bremsflüssigkeit sorgt dafür, dass die Bremskraft zuverlässig von der Bremspedale auf die Bremsen übertragen wird. Da sie jedoch hygroskopisch ist, zieht sie mit der Zeit Feuchtigkeit aus der Luft an. Dies führt zu einer Verdünnung und verringert die Bremsleistung.
Gefahren alter Bremsflüssigkeit:
- Sinkender Siedepunkt: Bei hoher Belastung (z. B. Bergfahrten) kann Wasser in der Bremsflüssigkeit verdampfen und Dampfblasen verursachen. Dadurch entsteht ein gefährlicher „Dampfblasen-Effekt“, der zum Ausfall der Bremsen führen kann.
- Korrosion: Feuchtigkeit fördert Rostbildung an Bremsleitungen und Bremssätteln.
- Leistungsabfall: Die Bremsen reagieren langsamer und weniger präzise.
Fazit: Der regelmäßige Wechsel der Bremsflüssigkeit ist keine Option, sondern eine sicherheitsrelevante Notwendigkeit.
Wie oft muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden?
Die meisten Hersteller empfehlen, die Bremsflüssigkeit alle 2 Jahre oder spätestens nach 30.000–50.000 Kilometern zu wechseln.
Häufig gestellte Fragen:
Muss die Bremsflüssigkeit wirklich alle 2 Jahre gewechselt werden?
Ja, denn die hygroskopischen Eigenschaften der Bremsflüssigkeit sorgen dafür, dass sie Feuchtigkeit aufnimmt – auch wenn das Fahrzeug kaum gefahren wird. Ein Austausch in regelmäßigen Abständen schützt Ihre Sicherheit.
Warum alle 24 Monate?
Nach zwei Jahren kann der Wassergehalt bereits so hoch sein, dass der Siedepunkt gefährlich sinkt. Moderne Fahrzeuge haben oft Sensoren, die die Qualität messen, doch auch hier gilt: Nicht überziehen!
Kann man den Wechsel hinauszögern?
Kurzfristig mag das möglich sein, aber das Risiko von Korrosion und Bremsversagen steigt. Gerade bei älteren Fahrzeugen ist eine pünktliche Wartung essenziell.
Wird beim TÜV die Bremsflüssigkeit geprüft?
Ja, die Bremsen gehören zu den sicherheitsrelevanten Bauteilen und werden beim TÜV getestet. Die Flüssigkeit selbst wird jedoch nur visuell geprüft. Eine Messung des Wassergehalts erfolgt meist nicht automatisch.
Was kostet ein Bremsflüssigkeitswechsel?
Die Kosten variieren je nach Fahrzeugtyp, Werkstatt und Region.
Beispielhafte Preisübersicht:
- Standard-Pkw: 50–100 €
- BMW-Modelle: 70–150 € (je nach Modell und Serviceanbieter)
- VW-Modelle: 60–120 €
- ATU (Auto Teile Unger): Ab 50 € inkl. Material und Arbeitszeit
- Selbstwechsel: Materialkosten ab 20–40 €, aber Vorsicht: Hier sind spezielle Werkzeuge und Fachwissen erforderlich.
Tipp: Preise in Großstädten wie Berlin können aufgrund höherer Werkstattkosten etwas teurer ausfallen als in ländlichen Regionen.
Was passiert bei einem Bremsflüssigkeitswechsel?
Der Wechsel erfolgt in mehreren Schritten:
- Vorbereitung:
- Fahrzeug sichern und Bremsflüssigkeitsbehälter öffnen.
- Alte Flüssigkeit absaugen:
- Mit einem speziellen Gerät wird die alte Bremsflüssigkeit abgesaugt.
- Neue Flüssigkeit einfüllen:
- Die neue Bremsflüssigkeit wird eingefüllt und das System entlüftet.
- Kontrolle:
- Der Flüssigkeitsstand wird geprüft und eine Probefahrt durchgeführt.
Wie erkennt man, dass die Bremsflüssigkeit zu alt ist?
Typische Anzeichen:
- Weiches oder schwammiges Gefühl beim Bremspedal.
- Längere Bremswege.
- Warnleuchten im Cockpit (z. B. ABS).
- Verfärbte oder trübe Flüssigkeit im Behälter.
Hinweis: Sichtbare Veränderungen sind oft ein spätes Warnsignal. Verlassen Sie sich besser auf die Wartungsintervalle!
Wie viele Kilometer hält Bremsflüssigkeit?
Bremsflüssigkeit ist weniger von gefahrenen Kilometern als von der Zeit abhängig. Selbst bei wenigen Fahrten nimmt sie Feuchtigkeit auf und altert. Daher gilt die Empfehlung von 2 Jahren oder maximal 50.000 km.
Bremsflüssigkeit und Ölwechsel – was wird kontrolliert?
Wird die Bremsflüssigkeit beim Ölwechsel überprüft?
Nicht standardmäßig. Viele Werkstätten bieten aber einen Bremsflüssigkeits-Check gegen Aufpreis an. Fragen Sie aktiv nach einer Überprüfung!
Kombination von Ölwechsel und Bremsflüssigkeitswechsel – lohnt sich das?
Ja! Da beide Flüssigkeiten regelmäßig gewartet werden müssen, spart eine Kombination oft Zeit und Kosten. Die Preise für Ölwechsel und Bremsflüssigkeitswechsel beginnen bei 100–180 €.
Bremsflüssigkeit selbst wechseln – geht das?
Ein Wechsel in Eigenregie ist grundsätzlich möglich, erfordert aber:
- Spezialwerkzeuge (z. B. Entlüftungsgerät)
- Kenntnisse über das Bremssystem
- Sorgfalt beim Entlüften, da Luftblasen die Bremsleistung stark beeinträchtigen können.
Warnung: Fehler beim Wechsel können zu gefährlichen Bremsausfällen führen. Unerfahrene Fahrer sollten diese Arbeit lieber der Werkstatt überlassen.
Häufige Fragen zum Thema Bremsflüssigkeit
Wie checkt man die Bremsflüssigkeit?
Der Behälter ist meist im Motorraum sichtbar. Achten Sie auf den Flüssigkeitsstand und Verfärbungen. Ein Testgerät kann zusätzlich den Wassergehalt messen.
Wird beim TÜV die Handbremse überprüft?
Ja, die Funktion der Handbremse gehört zum Standard-Check beim TÜV. Defekte oder schlecht eingestellte Handbremsen können zur Plakettenverweigerung führen.
Was kostet ein Bremsflüssigkeitswechsel bei ATU?
ATU bietet den Wechsel bereits ab 50 € an. Es lohnt sich, vorher einen Termin zu vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden.
Fazit: Sicherheit durch regelmäßigen Bremsflüssigkeitswechsel
Ein Bremsflüssigkeitswechsel ist ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung. Er schützt vor teuren Reparaturen, sorgt für zuverlässige Bremskraft und trägt entscheidend zur Verkehrssicherheit bei. Ob bei BMW, VW oder anderen Marken – achten Sie auf die Herstellerangaben und zögern Sie den Wechsel nicht hinaus.
Empfehlung: Lassen Sie die Bremsflüssigkeit bei jedem Service prüfen und planen Sie die Wartung rechtzeitig ein. So bleiben Sie sicher auf der Straße!